Pfingstmontag
Wann?
Beweglicher Feiertag
Wo?
ZH, BE, BL, BS, SH, AR, AI, SG, GR, TG, VD, GE, JU, AG, SO, LU, OW, NW, ZG, NE, FR, SZ, UR, TI, GL
Für wen?
Alle
50 Tage nach Ostern wird der Pfingstmontag in grossen Teilen der Schweiz gefeiert. Pfingsten ist demnach ein beweglicher Feiertag, dessen Datum vom Osterdatum abhängig ist.
Geschichte
Pfingsten ist nach Weihnachten und Ostern das dritte kirchliche Hochfest, an dem das Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird und es ist zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit.
Die Jünger beginnen von ihren Erfahrungen mit Jesus zu erzählen und taufen immer mehr Menschen – das ist auch der Grund, warum Pfingsten als Geburt der Kirche gefeiert wird und sich die Lehren Jesu in der ganzen Welt verbreiteten.1
In der Apostelgeschichte heisst es dazu: «Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» (Apostelgeschichte 2,1-4)
Pfingsten geht auf das griechische Wort «pentekoste» zurück, das «der 50.» bedeutet – ein Hinweis darauf, dass das Pfingstfest immer am 50. Tag nach Ostern gefeiert wird.2
Der Pfingstmontag ist der 51. Tag nach Ostern und wird als zweiter Feiertag des Pfingstfestes begangen – so wie alle wichtigen Hochfeste der Kirche mit einem zusätzlichen Tag doppelt gefeiert werden. Früher wurde noch länger gefeiert – vom Festtag bis zum Oktavtag und auch Pfingsten hatte im 11. Jahrhundert eine eigene Oktav. Doch mit dem Konzil kam eine Neuordnung, da es einfach zu viele Oktaven gab.3
Es war Papst Paul VI., der 1969 das Kirchenjahr aufräumte und vier Jahre nach dem Zweiten Vatikanum den liturgischen Kalender neu ordnete. Seither haben nur noch Ostern und Weihnachten eine Oktav und werden über acht Tage gefeiert. Der Pfingstmontag wird seitdem nicht mehr neu bedacht.
Kurios ist dabei: Der Pfingstsonntag und der Pfingstmontag liegen demnach in verschiedenen kirchlichen Jahreszeiten: der Sonntag in der Osterzeit, der Montag im Jahreskreis.3
2018 kam es zu einer weiteren Änderung des Kalenders: Papst Franziskus erklärte den Montag nach Pfingsten zum Gedenktag «Maria, Mutter der Kirche», um eine unverfälschte Marienfrömmigkeit zu fördern.3
Brauchtum
Auffällig ist, dass es kaum echte Pfingstbräuche gibt, die sich im Laufe der Jahre etablierten. Alte Frühlingsriten oder Pfingstritte, die früher noch praktiziert wurden, sind verschwunden.1,4
In jenen Kantonen und Kantonteilen, die den Pfingstmontag als Feiertag begehen, gilt das Sonntagsfahrverbot.5
Gesetzliche Regelung
Ein den Sonntagen gleichgestellter Feiertag gemäss Art. 20a Abs. 1 ArG im gesamten Kanton: Zürich, Bern, Basel-Stadt, Basel-Land, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Graubünden, Thurgau, Waadt, Genf und Jura.
Ein den Sonntagen gleichgestellter und gesetzlicher Feiertag in nur einigen Gemeinden des Kantons: Solothurn, Aargau.
Gesetzlich nicht anerkannter Feiertag, an dem im gesamten Kanton Arbeitsruhe gilt: Luzern, Obwalden, Nidwalden, Zug, Freiburg, Neuenburg.
Gesetzlich anerkannter Ruhetag im gesamten Kanton: Uri, Schwyz, Glarus, Tessin.6
Siehe: Arbeits- und Ruhezeiten
Termine
- Montag, 06. Juni 2022
- Montag, 29. Mai 2023
- Montag, 20. Mai 2024
Quellen
- Pfingsten - Geburtsstunde der Kirche (swissinfo.ch)
- Drei Fakten: Warum feiern wir eigentlich Pfingsten? (blick.ch)
- Warum ist Pfingstmontag ein Feiertag? (katholisch.de)
- Brauchtum Pfingsten (schweiz-kantone.ch)
- Feiertage mit Fahrverbot (astra.admin.ch)
- Gesetzliche Feiertage in der Schweiz (so.ch)